Umwelt und Klimaschutz

Projekt: Weimar brummt

Weimar brummt PlakatWeimar brummt Plakat

Das Projekt „Weimar brummt“ wurde im Frühjahr 2017 begonnen.

Angelehnt an das Projekt „Deutschland summt“ hat die Stadtverwaltung „Weimar brummt“ (Arbeitstitel) initiiert. Federführend wird das Projekt betreut vom Grünflächen- und Friedhofsamt. Insbesondere sollen durch das Projekt Nahrungsangebot und Lebensraum für Wildbienen gefördert werden. Hierzu sollen innerhalb und in Randlage der Stadt Flächen geschaffen werden, die mit Einsaaten und Pflanzungen bienengerechter Blumen, Stauden, Gräser und Gehölze ein Nahrungsangebot und Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten bieten. Dies dient der Förderung der Artenvielfalt im städtischen Raum und den Randbereichen. Es wurden einige Grünflächen im Stadtgebiet von Weimar ausgewählt, die sich für die Anlage einer solchen Fläche eignen.

Aktuelle Maßnahmen

Von der verwilderten Brachfläche zur Blühwiese

In Weimar Nord konnte im Juni eine neue Blühwiese angelegt werden. Die Umwandlung einer verwahrlosten Brachfläche in eine insektenfreundliche Blühwiese mit einem Bauvolumen von 35.000 EUR umfasste u. a. die Beräumung von Gestrüpp, Müll und Bauschutt, die Entsiegelung der Oberflächen, den Rückbau von bereits überwucherten Pflasterflächen, Erdarbeiten zur Herstellung einer homogenen Oberfläche und die Ansaat einer hochwertigen Saatgutmischung, welche Blüh- und Nährpflanzen für Insekten über das gesamte Jahr bereithalten soll. Die Mahd erfolgt zweimal im Jahr, so dass sich die Pflanzen nach der Blüte versamen können und die Fläche sich dauerhaft selbst regeneriert. Typisch für Blühwiesen dieser Art ist, dass sie Ihren Charakter von Jahr zu Jahr ändern, je nachdem welche Pflanzen sich aufgrund der Standortgegebenheiten besonders ausbreiten und welche verdrängt werden. Hier spielen Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Licht und Feuchtigkeit eine wesentliche Rolle.

Im Randbereich werden noch Bänke aufgestellt. Ein Bespielen der Fläche ist nicht vorgesehen.

Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 35.000 EUR wurde zu 100% durch das Interreg Central Europe – Programm unter der Bezeichnung "SALUTE4CE" (SALUTE for Central Europe) gefördert und von der Stadt Weimar vorfinanziert. Dieses Förderprogramm unterstützt die Anlage kleiner Grünflächen in Städten im Sinne einer ‚urbanen Umweltakupunktur‘.

Straßenbegleitgrün in der Bodelschwinghstraße

In der Bodelschwinghstraße wird die monotone, in die Jahre gekommene straßenbegleitende Pflanzung durch eine abwechslungsreiche Staudenmischpflanzung ersetzt. Diese ist so zusammengesetzt, dass hier Insekten Unterschlupf und Nahrung finden sollen. Im Frühjahr fanden die Bodenarbeiten statt. Im Spätsommer werden die Stauden gepflanzt. Zunächst werden 4 Flächen gegenüber dem Einkaufsmarkt umgestaltet. Im Zuge des Projektes sollen im Laufe der kommenden Jahre abschnittsweise weitere Flächen in gleicher Weise umgearbeitet werden bis der gesamte Straßenzug einseitig als Blühfläche erscheint.

Laufende Maßnahmen

Für einige großflächige Rasen- bzw. Wiesenflächen wurde der Pflegezyklus von intensiver zu extensiver Pflege verändert. Das bedeutet, dass statt 6 mal nur noch 2 mal pro Jahr gemäht wird. So können sich Gräser und Blütenpflanzen versamen, und bieten übers Jahr mit Blüten und Samenständen Nahrung und Lebensraum für Insekten.

Diese Flächen befinden sich z. B. in der Otto-Bartning Straße unterhalb der Snozzi-Mauer, an der Buswendeschleife und Im Winkel in Schöndorf, auf einem Wiesenstreifen in der Andersenstraße, im Weimarhallenpark am Bertuchgrab, An der Trift in Oberweimar sowie in der Bonhoefferstraße (hinter der Wohnanlage ‚Panoramablick‘). Weitere Flächen sollen hinzukommen.

Baumaßnahmen

Des Weiteren wurden im Zuge von städtischen Baumaßnahmen die neu hergestellten Freiflächen als Blühwiese bzw. mit Staudenmischpflanzungen angelegt. Beispiele dafür sind die Freianlagen um das Bauhaus Museum sowie an der neuen Sporthalle in der Meyerstraße.

Dies soll fortgesetzt werden, so dass im Rahmen von Baumaßnahmen weitere artenreiche Grünflächen geschaffen werden können.

Was kann jede/r einzelne tun?

Im Rahmen von Pflegepatenschaften können Anlieger städtische Flächen in Pflege nehmen und sie in artenreiche Lebensräume umwandeln. Dies gilt beispielsweise für Grünflächen, Rasenstreifen oder auch  Straßenbegleitgrün vor der Haustür. Haben Sie Interesse an einer solchen Patenschaft, so wenden Sie sich bitte an den Betriebshof des Kommunalservice Weimar, damit die Rahmenbedingungen besprochen und eine Pflegevereinbarung getroffen werden können.

Weiterhin gibt es die Möglichkeit, ohne großen bürokratischen Aufwand die Baumscheiben von städtischen Bäumen zu bepflanzen und zu pflegen. Nähere Informationen sind beim Projekt "Mein Stadtbaum" zu finden.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Grünflächen- und Friedhofsamt wenden.

Interaktion

Inzwischen hat sich eine Zusammenarbeit mit dem NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V.) ergeben. Nachdem das Projekt auf einem gemeinsamen Termin vorgestellt wurde, haben sich Mitglieder des NABU bereitgefunden, auf den bereits angelegten Flächen Erhebungen bzw. Zählungen der Insekten und der Pflanzen vorzunehmen, so dass die Entwicklung und der Erfolg der Maßnahmen dokumentieren werden können.

Derzeit wird von den Mitgliedern ein Erhebungsbogen erarbeitet, der als Grundlage dient. Gleichzeitig sollen die Flächen auch fotografisch dokumentiert werden. Die Ergebnisse werden mit Spannung erwartet.

Bereits angelegte Flächen

Blühinsel Freiligrathstraße / Wagnergasse

Blühinsel Humboldtstrasse / W.Külz Straße