Über Weimar

Sonja Biserko und Jestina Mukoko

Menschenrechtspreisträger 2009

SONJA BISERKO

BIOGRAFISCHES

  • 1948 in Belgrad geboren
  • 1970 Abschluss eines Studiums der Wirtschaftswissenschaften mit Fachrichtung Diplomatie an der Universität Belgrad
  • Beamtin im auswärtigen Dienst für die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
  • 1991 Organisatorin des ersten Treffens der Gesamtjugoslawischen Opposition in Genf
  • 1992-1994 Organisatorin des „Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien“
  • 1993 Organisatorin der zweiten internationalen Konferenz zum Thema „Verletzung der Menschenrechte und Kriegsverbrechertribunal“ in Freiburg, Schweiz
  • 1994 Mitbegründerin des Helsinki-Komitees für Menschenrechte in Serbien und 1997 Organisatorin einer Konferenz für einen Dialog zwischen Serben und Albanern
  • später leitende Wissenschaftlerin am Amerikanischen Institut für Frieden in Washington, Koordinatorin verschiedenster Programme des Helsinki-Komitees
  • seit 2004 Präsidentin des Helsinki-Komitees für Menschenrechte in Serbien

VORSCHLAGSBEGRÜNDUNG

Sonja Biserko zählt zu den bekanntesten Menschenrechtsaktivisten Serbiens. Sie ist eine der wenigen, die schon in der Zeit des Milosevic-Regimes ihre Stimme gegen die Verbrechen erheben. Auf Grund ihres Eintretens für die konsequente Bestrafung der Kriegsverbrecher, gegen nationalistische Bewegungen in Serbien und für die unbedingte Durchsetzung und Einhaltung der Menschenrechte in dieser Region, ist sie immer wieder Verleumdungskampagnen sowie physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt.

HEUTE

Im November 2010 ehrt die Osloer Universität Sonja Biserko mit dem „Lisl and Leo Eitinger“-Preis für ihre „beispielhafte Stärke und Tatkraft im Namen der Entrechteten der Balkanregion“.

NOMINIERT DURCH Gesellschaft für bedrohte Völker

LAUDATORIN Ph. D. Sharon Silber, Gesellschaft für bedrohte Völker


JESTINA MUKOKO

BIOGRAFISCHES

  • 1965 geboren und Kindheit in Gweru, Simbabwe
  • Arbeit als Sekundarschullehrerin und später Studium der Politikwissenschaft und Journalismus an der Universität von Simbabwe
  • ab 2000 Produzentin, Reporterin und Mitbegründerin von „Voice of the People“, des ersten unabhängigen Radiosenders Simbabwes
  • Arbeit für das „Zimbabwe Civic Education Network“ und Engagement für die Verständigung der feindlichen Parteien
  • seit 2007 Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation „Zimbabwe Peace Project“, die Menschenrechtsverletzungen seitens der Regierung dokumentiert und veröffentlicht
  • Dezember 2008 Entführung durch bewaffnete Männer und Verurteilung wegen Verschwörung zum Putsch; Folterungen und Verweigerung medizinischer Versorgung im Gefängnis
  • März 2009 Entlassung aus der Haft; die Anklage wird fallengelassen, da der Regierung Mugabe schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden

VORSCHLAGSBEGRÜNDUNG

Die Organisation der Menschenrechtsorganisation „Zimbabwe Peace Projekt“ (ZPP) wurde 2000 gegründet und gehört zu den führenden Organisationen Simbabwes, die für die Rechte der Opfer von Menschenrechtsverletzungen eintreten. Frau Mukoko leitet diese Organisation seit 2007. Auf Grund ihres aktiven Kampfes für die Einhaltung der Menschenrechte ist Jestina Mukoko akut bedroht.

HEUTE

Anlässlich des Weltfrauentages verleiht Michelle Obama Jestina Mukoko am 10. März 2010 den „International Women of Courage Award“.

NOMINIERT DURCH Günter Nooke, Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt

LAUDATOR Dr. Konrad Melchers, Gründungsmitglied des Zimbabwe Netzwerk e.V.