Über Weimar

Legefeld / Holzdorf

St. Trinitatis (Legefeld)St. Trinitatis (Legefeld)St. Trinitatis (Legefeld)

Der Ortsteil Legefeld ist seit seiner Eingemeindung im Jahr 1994 ein Ortsteil der Stadt Weimar. Das ehemalige Dorf liegt als südlichster Stadtteil Weimars direkt an der B 85 und nur wenige hundert Meter von der Auto­bahn­auffahrt zur A 4.

Legefeld zählt mit seiner Bier- und Burgenstraße und der Feininger-Route zum Naherholungsgebiet am Rande des "Mittleren Ilmtales". Die Geschichtsschreibung zum Dorf reicht bis ins Jahr 1290 zurück, als erstmals eine Kirche im Ort "Lenvelt" erwähnt wurde. Die Ortskirche wurde nach einem Großbrand – nach umfassender Erneuerung – im Jahre 1790 durch Johann Gottfried Herder wieder eingeweiht. 1974 waren erneut langwierige Instandsetzungsarbeiten erforderlich. Der Weimarer Kunstmaler Horst Jährling übernahm die Farbgestaltung. Mit einem Festgottesdienst wurde 1987 der Abschluss aller Arbeiten gefeiert. Die Kirche erhielt den Namen "Trinitatiskirche".

Kleinbäuerliche Landwirtschaft, insbesondere die Schafzucht, dominierten bis zum 19. Jahrhundert die wirtschaftlichen Verhältnisse in Legefeld. Erst mit dem Ausbau der Landstraße siedelten sich auch Handwerker- und Arbeiterfamilien an. Einen großen Bekanntheitsgrad hatte früh schon die Legefelder Kunstschmiede, der spätere Lampenbaubetrieb Ly Caste Corte. Im Jahre 2009 wurde das Objekt käuflich erworben und für kleinere Gewerbebetriebe und zum Teil zu Wohnzwecken aus- bzw. umgebaut. Nach 1990 wurde im Ort der Wohnungsbau intensiviert, so dass die Einwohnerzahl auf knapp 2.000 stieg. Gleichzeitig entwickelte sich auf rund 30 Hektar ein neues Gewerbegebiet mit dem Gründer- und Innovationszentrum (GIZ) der Stadt Weimar: www.giz-weimar.de

In diesem Gewerbegebiet haben sich inzwischen die unterschiedlichsten Unternehmen niedergelassen. Dazu gehören u. a. das große MERCEDES-Autohaus Senger & Kraft, die Firma BECHTLE (IT-Haus), die Firma Goepfert Werkzeug & Formenbau, das Geschäftshaus Moser & Partner sowie die Firma Adam Hörnig Baugesellschaft oder die Fikentscher GmbH. Diese Ansiedlung wird speziell durch die günstige Anbindung an die A 4, den städtischen Nahverkehr und die Nebenstrecke der Deutschen Bahn begünstigt. Diese Bahnstrecke, früher auch "Berk'sche Bimmelbahn" genannt oder als "Kranichexpress" bekannt, hat Traditionscharakter und verbindet die Stadt Weimar mit der Stadt Kranichfeld über Bad Berka. Auch Holzdorf und Legefeld haben ihren eigenen Bahnhof auf dieser Strecke, was den Besuch von Kultur- und Freizeitangeboten der Stadt Weimar für die Touristen und Bürger der Orte erleichtert. Ergänzend dazu ist auch eine Überland- und Stadtbusanbindung gegeben.

Weiterhin verfügt das teilweise städtisch anmutende Dorf Legefeld über einen Kindergarten und eine Schule, einen Sportplatz, Arztpraxis, den im November 2003 neu entstandenen REWE-Nahversorger, das beliebte Park Inn Hotel, eine Finnlandsauna, ein Fitnessstudio und über gute gastronomische Einrichtungen und Pensionen sowie eine Physiotherapiepraxis. Zu den Lokalitäten zählen unter anderem das seit Jahrzehnten existente "Eiscafe Huber" im Dorfkern, das aber heute nur noch Pensionsbetrieb ist, der Landgasthof der Familie Schenk oder das griechische Restaurant "EL GRECO". An der Erweiterung der Infrastruktur des gesamten Ortes Legefeld mit seinen neuen Bebauungen und speziell an der Erweiterung im Gewerbegebiet wird gearbeitet.

Zusammenwachsen von Legefeld und Holzdorf

Die kleine Ansiedlung Holzdorf gehört seit der Eingemeindung 1994 zum Ortsteil Legefeld. Holzdorf wurde bereits im Jahre 1271 als "Halsdorf" erwähnt. Das dort befindliche Landgut ist von besonderer historischer Bedeutung. Es wurde 1917 von dem Mannheimer Industriellen Otto Krebs erworben, der im "Herrenhaus" eine der wertvollsten privaten Kunstsammlungen des 20. Jahrhunderts zusammentrug. Die Sammlung wurde nach dem 2. Weltkrieg in großen Teilen als Beutekunst von der sowjetischen Armee abtransportiert und ist heute in der Eremitage in St. Petersburg zu sehen. Auf dem Gutsgelände befand sich in den 60er Jahren bis zur Wendezeit ein Kinderheim.

Das Gut Holzdorf ist heute im Besitz der Diakonie. Seit Herbst 2004 ist hier u.a. eine Fachschule für Altenpflege stationiert und eine Cafeteria eingerichtet. Die für Besucher offenen, fantastischen Parkanlagen des Gutes, in denen sich auch ein Schwimmbad befand, sind immer einen Besuch wert! Aber auch Führungen durch diesen schönen, historischen Park mit Teehäuschen, Irrgarten usw. sowie durch das Herrenhaus sind möglich und wirklich lohnenswert. Diese können ggf. über die Ortsteilbürgermeisterin oder über den Förderverein des Landgutes Holzdorf direkt, angemeldet werden. Über den Förderverein des Landgutes Holzdorf ist es ebenfalls möglich, den Kontakt zur Anmietung der historischen Räumlichkeiten für bestimmte Feierlichkeiten oder Tagungen herzustellen.

Auch der sich in Holzdorf befindliche "Kerzenstall" ist einen Besuch wert. Dort finden Sie eine Kaufwelt für alle, die es gern gemütlich haben und es wird Ihnen die Möglichkeit gegeben, sich einmal eine Kerze selbst zu ziehen.